Unterkonstruktionen
Verschiedene Unterkonstruktionen, ihre Vorteile und ihre Verwendung
Vollflächig unterstützende Unterkonstruktionen
Vollflächig unterstützende Konstruktionen sind bei nicht selbst tragenden Systemen wie z.B. der Doppelstehfalzdeckung erforderlich. Zu den vollflächig unterstützenden Unterkonstruktionen zählt man:
Holzschalungen
Verwendet werden lufttrockene, ungehobelte, besäumte Nadelholzbretter nach DIN 4074 Teil 1 in der Sortierklasse S10, Nenndicke 24 mm, Regelbreiten 100-160 mm. Bei Bedachungen wird im Traufbereich, insbesondere bei flachen Dachneigungen, die Tieferlegung der Traufbohle um ca. 5 mm empfohlen, um etwaigen "Aufschüsselungen" entgegenzuwirken. Die Verlegung erfolgt generell parallel zur Traufe. Wenn konstruktive Gründe es erfordern, ist eine Verlegung "schräg" zur Traufe unter einem Winkel zwischen 5° und 45° möglich.
Schalungen aus Holzwerkstoffplatten
Gründe der Statik, z.B. große Sparrenabstände, können den Einsatz von Baufurniersperrholzplatten erforderlich machen. Diese müssen eine Nenndicke von mindestens 25 mm aufweisen. Die Kantenlänge der Platten soll 2,5 m nicht überschreiten. Die Nenndicke ist abhängig vom Achsabstand der Unterkonstruktion, siehe nachfolgende Tabelle.
Aufgrund ihrer Fugenlosigkeit und ihres Oberflächenverhaltens ist eine Feuchtigkeitsaufnahme im Gegensatz zu konventionellen Holzschalungen nicht gegeben. Bei Einsatz dieser nicht wasseraufnahmefähigen Unterkonstruktionen ist eine unmittelbar unter der Titanzinkeindeckung angeordnete "Sondertrennlage", z.B. unsere VMZ-Sicherheitsbahn, vorzusehen. Diese Sondertrennlage ermöglicht die sichere Ableitung eventuell eingedrungener Feuchtigkeit.
Spanplatten-Sonderausführungen
Liegen erhöhte Brandschutzanforderungen vor, können zementgebundene Spanplatten, z.B. Duripanel, eingesetzt werden (Baustoffklasse B1, A2). Die Befestigung dieser Platten auf der Unterkonstruktion erfolgt gemäß Herstellervorschrift mit Spezialschrauben oder -nieten. Die Hafte werden mit geeigneten Nieten auf den Platten aufgebracht (Vorbohren erforderlich).
OSB-Holzwerkstoffplatten
Für die Anwendung als Dachschalung ist der Plattentyp OSB/3 zu verwenden. Diese Bezeichnung beschreibt einen Plattentyp, der für tragende Zwecke im Feuchtebereich verwendet werden darf. Die Platten können sowohl im Dach- als auch im Fassadenbereich eingesetzt werden. Die Nenndicke ist abhängig vom Achsabstand der Unterkonstruktion, siehe nachfolgende Tabelle. Aus bauphysikalischer Sicht sind OSB-Platten im Hinblick auf ihre Wasseraufnahmefähigkeit gegenüber der Holzschalung im Nachteil. Zur Vermeidung von Schimmelbefall und Verformung bei OSB-Platten empfehlen wir die Verwendung unserer VMZINC-Sicherheitsbahn und eine Hinterlüftung der Trägerplatte.
Nenndicke von Holzwerkstoffschalungen in mm | Abstand der Unterkonstruktion in m |
---|---|
> 22 | < 0,80 |
> 25 | <1,00 |
Verlegung auf Holzschalung
Befestigung der Haften auf Holzschalung
Verlegung auf VMZINC Sicherheitsbahn auf Stahltrapezprofilen
Nicht vollflächig unterstützende Unterkonstruktionen
Nicht vollflächig unterstützende Konstruktionen können an Fassaden und im stark geneigten Dachbereich (> 60°) sowie grundsätzlich bei selbst tragenden Systemen, wie z.B. Steckfalzpaneelen, eingesetzt werden. Zu den nicht vollflächig unterstützenden Konstruktionen zählen:
Stahltrapezprofile
Bei erhöhten Brandschutzanforderungen im Fassadenbereich bietet sich die Verwendung von feuerverzinkten Stahltrapezprofilen an. Bei Stahltrapezprofilen bestehen keinerlei Beschränkungen bezüglich der Verwendung von nicht selbsttragenden Titanzink-Fassaden-Systemen, wie z.B. dem Winkelstehfalzsystem. Die Befestigung der Stahltrapezprofile erfolgt in der Regel mit zwei ineinandergreifenden U-Profilen. Diese Art der Unterkonstruktion erfordert, bezüglich der Abmessungen, Dimensionierungen und Abstände zueinander, einen statischen Nachweis.
Verlegung einer Winkelstehfalzdeckung auf Trapezblech
Ständerwerke und Konsolsysteme
Bestimmte VMZINC-Produkte, wie Steckfalzpaneele, erfordern eine Unterkonstruktion als Ständerwerk. Diese kann als Holz- oder Metallkonstruktion ausgeführt werden. Bei Holzunterkonstruktionen wird der Achsabstand von Riegel/Pfosten nach den Belastungen des Eigengewichtes und der Windlast ausgerichtet und darf maximal 1,0 m betragen. Es muss eine Mindestauflagefläche von 40 mm im Befestigungsbereich vorliegen. Eine Unterkonstruktion aus Holz empfiehlt sich nur bei kleinen Flächen. Bei größeren Flächen sind Metallunterkonstruktionen vorzuziehen. Hierbei können Z- oder U-Profile aus Aluminium oder verzinktem Stahl benutzt werden. Diese können ebenfalls über Metallkonsolen am tragenden Untergrund befestigt werden.
Zweiteilige Unterkonstruktion mit Tragprofilen und Konsolen
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