Dimensionierung
Grundlagen der Bemessung von außenliegenden Dachentwässerungen
Die Berechnung der Entwässerungssysteme erfolgt heute nach DIN EN 12056-3 in Verbindung mit der DIN 1986-100. Sie basiert auf der Regenmenge am Standort des Gebäudes und einem hydraulischen Nachweis.
Für den klassischen Fall eines Dachentwässerungssystems mit außenliegenden Rinnen sind folgende Bearbeitungsschritte empfehlenswert:
Entwässerungskonzept
Zunächst sollte ein Entwässerungskonzept entsprechend des Gebäudeentwurfs erstellt werden. Gleichzeitig ist die Ermittlung der am Standort zu erwartenden Regenereignisse erforderlich. Für die Berechnung wird der Berechnungsregen r(5,5) herangezogen. Dieser Wert gibt die maximale Regenmenge innerhalb von 5 Minuten in 5 Jahren am Standort an.
Im Anschluss erfolgt die Bemessung der Rinnengröße, wobei die Länge der Rinnen bis zu den jeweiligen Abläufen wichtig ist. Es gilt daher, je länger die Rinne ist, desto größer muss sie bemessen werden. Auch die Anzahl der Abläufe kann die Dimension der Rinnen beeinflussen. Je mehr Abläufe, desto kleiner kann die Rinne ausgeführt werden, denn zur Berechnung wird der Teil der Dachfläche herangezogen, der in das Rinnenteilstück bis zu seinem Abfluss entwässert wird.
Berechnungsregen
Außenliegende Rinnen werden nur nach Berechnungsregen bemessen. Würde man das Starkregenereignis ansetzen könnte dies dazu führen, dass das Wasser in der Rinne bei normalem Regen nicht mehr richtig ablaufen kann. Der Notüberlauf infolge eines Starkregenereignisses erfolgt bei außenliegenden Rinnen nach außen. Dies sollte bei der Planung der Kelleröffnungen beachtet werden, in die überfließendes Wasser strömen könnte. Gegebenenfalls ist in diesem Fall die Rinnengröße mit einer größeren Berechnungsregenspende zu ermitteln.
Optimaler Wasserfluss
Einige Zubehörteile führen zu einer Verminderung des Wasserflusses. So sind beispielsweise bei der Planung und Berechnung Rinnenwinkel zu berücksichtigen. Diese stellen einen Strömungswiderstand mit einem Reduktionsfaktor von 0,85 dar. Aus diesem Grund sollten Rinnenwinkel nicht in der Nähe der Fallleitung platziert werden. Auch Laubfangkörbe am Anschluss von Rinne zu Rohr vermindern das Abflussvermögen um 50%.
Die Dimensionierung von Fallrohren ist im Gegensatz zu der von Rinnen vergleichsweise einfach. Hierbei ist aber zu beachten, dass Fallleitungsverziehungen mit einem Winkel kleiner als 10° das Abflussvermögen hindern. In diesem Fall, der jedoch nur selten auftritt, muss die Fallleitung wie eine liegende Leitung bemessen werden.
Hilfe bei der Berechnung
Da die Dimensionierung von Rinnen und Rohren sehr kompliziert und aufwendig ist, empfiehlt es sich, auf speziell hierfür erstellte Programme zurückzugreifen. Diese liefern in der Regel auch die für die Berechnung notwendigen Regenmengen für eine Vielzahl an Orten innerhalb Deutschlands gleich mit.
Zur Berechnung von Dachentwässerungssystemen steht die Anwendungstechnik von VMZINC® gern jederzeit zur Verfügung.